Harmonika Freunde Windenreute - Event - Das Publikum bekam Appetit auf mehr

Das Publikum bekam Appetit auf mehr

von Moderator am 28.04.14

EMMENDINGEN-WINDENREUTE. (hem). Alle Plätze im Saal des Heimathauses waren schnell besetzt, es musste sogar
nachgestuhlt werden, als die Harmonikafreunde ihr Konzert gaben, sodass sich eine schöne familiäre Atmosphäre entwickelte.
Die Ortswahl war gelungen: So gut besetzt war bisher kein Konzert der Akkordeonisten. Viktor Trippel, mit der musikalischen
Leitung betraut, hatte mit dem 14-köpfigen Ensemble ein besonderes Programm einstudiert. Leitmotiv des Abends bildete
Klezmer und Musik aus Israel. Wie immer führte Detlev Kulse die Zuhörer kenntnisreich durch den Abend.
Den Auftakt machten sechs Schüler, die sich mit viel Fleiß auf diesen Abend vorbereitet hatten. Erich Lungrin (6), Emma Herold
(10) und Elisaveta Lungrin (10) hatten, jeweils mit ihrem Lehrer Viktor Trippel als zweite Stimme im Duo, ein volkstümliches
Stück eingeübt und mit viel Erfolg bei etwas Lampenfieber vorgetragen. Annelie Utz (11) wagte sich im Duo an ein Zigeunerlied,
nicht ganz einfach zu spielen. Micha Kulse(15) hatte sich mit "Sherele" ein Klezmerstück ausgesucht, das ebenfalls im Duo
gespielt wurde. Sebastian Schuhmacher(18) spielte zwei Solostücke aus Israel mit präziser Musikalität. Beide sind bereits im
Hauptorchester integriert. Alle Solisten erhielten langen begeisterten Beifall.
Traditionelle Klezmermusik gefällt Musikern und Zuhörern
Das Hauptorchester eröffnete mit "The Phantom of the Opera" von Andrew Lloyd Webber, ein Hörgenuss, mit
Schlagzeugbegleitung von Jakob Gertheiss und am Elektronium Christiane Muchenberger. Das Vorspiel zum ersten Akt von "La
Traviata" von Verdi gelang in besonderer Weise: Es war ein schwierig zu spielendes, klassisches Opernstück, das wie fast alle
Musikstücke an diesem Abend in zahllosen Proben neu einstudiert worden war. Es folgte ein Medley aus Opernmelodien von
Antonin Dvorak und Friedrich Smetana, aus dem besonders der "Slawische Tanz" und "Die Moldau" bemerkenswert mit präziser
Vielfalt der Akkordeontöne gespielt wurde.
Mit viel Freude führten die Spieler einen traditionellen Klezmer auf. Der fröhliche und melodische Klang des Akkordeons ersetzte
die Klarinetten und Geigentöne der typischen Musikinstrumente der Klezmermusik; der Titel "Ydelekh" gehört zu den etwas
gemächlicheren Tänzen. Dieser hat am Anfang ein langgezogenes Intro, das mit viel Tempowechsel und Dynamik zum
eigentlichen Tanz führt. Ein Musikstück das die Spielfreude weckte.
Viktor Trippel, Leiter und Dirigent des Orchesters, geht stets neue Wege und Stilrichtungen, die oftmals schwierig zu spielen
sind und hohe Konzentration verlangen. Sie sind eine Herausforderung an die Spieler, aber auch eine Überraschung an die
Zuhörer. Dies gilt auch für das nächste Stück von Kees Vlak "Israel Shalom" mit der Solisten Vera Lukyanenko, ein für alle
schwierig zu spielendes Stück. Leicht und flüssig gespielt erklangen im Bossanova-Rhythmus die "Garota de Ipanema" (The Girl
from Ipanema), ein Ohrwurm, und das Pop-Stück "I will survive" von Dino Fekaris. Das Lied ist ein berühmter Disco-Hit und
wurde sehr gut interpretiert. Langer begeisterter Applaus dankte den Musikern für ihre Spielfreude und Einsatz. Zwei Zugaben,
das jazzig gespielte "Gigolo" und die "Hey man"-Polka der Zillertaler Schürzenjäger beendete nach weiterem herzlichen Beifall
einen schönen Konzertabend, bei dem das Publikum Appetit auf mehr bekam.

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